Craniale Therapie/ Kiefergelenk

Die Craniale Therapie wurde Anfangs dieses Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt Dr. William Garner Sutherland entwickelt. Der erkannte, dass die Knochen des Schädels auch beim Erwachsenen gegeneinander  beweglich sind  (Aufnahmen mit Kernspintomographen zeigen, dass die Nähte der Schädelknochen nicht verknöchert sind) und pulsieren im Rhythmus 6 – 12 Herz . Daraus entwickelte er eine Therapie um Blockaden am Schädel zu lösen und das  System des Liquors (Flüssigkeit in der das Gehirn und Rückenmark schwimmt) zu  beeinflussen.

In den letzten beiden Jahrzehnten verbreitete sich diese Behandlungsweise dank dem amerikanischen Arzt Dr. John Upledger wesentlich. Durch seine wissenschaftlichen Arbeiten untermauerte und erweiterte er die Entdeckungen Sutherlands.

Durch emotionale und physische Traumen wie die Geburt, Schleudertraumen, Stress, Stürze etc können sich die Bewegungsmuster des Schädels und des Kreuzbeines dauerhaft verändern und jegliche Symptome, von Kopfschmerzen, Muskelverspannungen bis zu Ohrgeräuschen auslösen. Mit den Händen kann der Therapeut diese Unregelmäßigkeiten erspüren und durch äußerst sanfte Techniken das Gleichgewicht wieder herstellen.

Kiefergelenkstherapie gehört zu den anspruchsvollsten Therapieformen des stomatognaten Systems.
Da es sich bei den Unterkieferbewegungen um sehr komplexe dreidimensionale Bewegungen (Kaubewegungen) handelt, ist auch der Bewegungsablauf kompliziert.

Grundsätzlich unterscheidet man im Kiefergelenk zwischen Rotations-, Translations- und Pendelbewegungen, die durch die Zweiteilung des einzelnen Gelenkes hervorgerufen werden. Das Kiefergelenk kann eine Fehlokklusion der Zähne (falscher Biss) kompensieren bzw. sich daran adaptieren.

Beide Reaktionen, Kompensation und Adaptation sind allerdings nur in begrenztem Umfang möglich, so dass es im Laufe der Zeit zu den Beschwerden einer Craniomandibulären Disfunktion , (CMD) kommen kann. Diese komplexen Zusammenhänge, ihre Diagnose und eine anschließende Therapie können nur von Spezialisten interdisziplinär erkannt und durchgeführt werden. Dazu arbeiten im CMD  Netzwerk u.a. Zahnärzte als Funktionstherapeuten mit Co-Therapeuten der verschiedensten Fachrichtungen zusammen  Radiologe (MRT), Orthopäde, HNO-Arzt, Kieferorthopäde und Physiotherapeut.

Da das Kiefergelenk am Schedel gibt gehören diese beiden Methoden zusammen.